70 Jahre Ringen beim SC Anger

Den 70sten Jahrestag ihrer Gründung feiert am heutigen 20. November 2019 die Abteilung Ringen des SC Anger, die damals als Sparte des im Sommer 1949 gegründeten TSV Anger ins Leben gerufen wurde. Die Neugründung/Umbenennung des Gesamtvereins in SC Anger folgte 1957. Nach einigen Jahren des Trainings und der Teilnahme an Einzelturnieren konnte 1961 zum ersten Mal eine vollständige Mannschaft angemeldet werden, die in den darauffolgenden zehn Jahren eine rasante Entwicklung durchlebte. Nachdem man der Reihe nach alle Ligen des Bayerischen Ringerverbands BRV durchlaufen hatte, wurde 1971 der Aufstieg in die damalige Regionalliga erkämpft, die später zur 2. Bundesliga umbenannt wurde.

Die Grundlage für den Erfolg der Seniorenmannschaften war dabei stets die vorausgegangene, hervorragende Jugendarbeit, die nicht nur unzählige Bayerische und zahlreiche Deutsche Einzelmeistertitel im Schüler-, Jugend-, Junioren- und Seniorenbereich hervorbrachte, sondern auch mit dem Gewinn der Deutschen Schüler-Mannschaftsmeisterschaft 1983 belohnt wurde. Weiterhin wurde man 1989 mit dem Förderpreis Deutscher Jugendsport prämiert und 1995 konnte erneut die Deutsche Schüler-Mannschaftsmeisterschaft gewonnen werden. Nach Jahrzehnten in der 2. Bundesliga folgte 2002 mit einer Mannschaft aus fast ausschließlich einheimischen Sportlern der Sprung in die 1. Bundesliga. Zusätzlich wurde der SCA in dieser Zeit vom Deutschen Ringerbund DRB zum Bundesstützpunkt und zum Ausrichter der Deutschen Männermeisterschaft im Freistil auserkoren. 2006 mussten die Angerer Ringer zwei schwere Schicksalsschläge hinnehmen, als mit Franz Helminger sen. ein sportliches Leitbild aus der Geschichte des Vereins und mit Tom Kirchner ein herausragender Nachwuchsringer verstarben. Zu Ehren und in Gedanken an letzteren veranstaltet die Abteilung seitdem jedes Jahr das Tom-Kirchner-Gedächtnisturnier.

Mit zunehmender Unterstützung ausländischer Athleten qualifizierte man sich ab 2006 stets für die Endrunde um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft, wo aber spätestens im Viertelfinale immer Schluss war. Parallel dazu entwickelte sich auch das Ringen der Frauen in dieser Zeit zu einem Erfolgsgaranten für den SCA, bei dem im Laufe der Jahre sogar internationale Titel bei Europa- und Weltmeisterschaften gefeiert werden konnten. 2010 entschloss man sich zum Rückzug aus dem Abenteuer 1. Bundesliga, da die finanzielle Belastung und das damit verbundene Risiko für den Gesamtverein untragbar wurden. Seit nunmehr fast 10 Jahren setzt der SCA wieder auf fast ausschließlich eigene Sportler, die sich aktuell mit ihren Konkurrenten in der Oberliga Süd, Bayernliga Süd und Grenzlandliga messen. Mit zwei relativ jungen Seniorenmannschaften und zahlreichen Kindern im Bambini- und Schülertraining ist ein Ende der Erfolgsgeschichte Ringen beim SC Anger definitiv nicht in Sicht.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen ehemaligen sowie aktuellen Zuschauern, Fans, Sportlern, Funktionären, Helfern und natürlich auch Sponsoren bedanken, ohne die die letzten 70 Jahre nicht möglich gewesen wären. Auf viele weitere Jahre erfolgreiches Ringen beim SC Anger!

Text: Lukas Koch