Angers Abwehr-Ass Christian Mühlbauer (links) hält das Leder von Engelsbergs starkem 13 Tore-Mann Marc Abel fern.
– Foto: Bittner
Fünfter Sieg der Brandl-Crew in Folge – Jakob Maier und Tom Berger treffen – Showdown am letzten Spieltag
Anger. Der SC Anger lässt einfach nicht locker: Auch der TuS Engelsberg musste am Ende die Segel streichen und mit einer 1:2-Niederlage im Gepäck zurück Richtung Trostberg fahren. Einige Minuten war der Platz noch in herrliches Abendlicht getaucht, die Gäste von Coach Stanley König drückten gleich mal ordentlich aufs Gaspedal. Ein Solo von Filip Makopek-Pusec durch die SCA-Abwehr konnte Keeper Alex Koch entschärfen, beim fulminanten 18 Meter-Nachschuss von TuS-Kapitän Markus Abel brachte er gerade noch die Fingerspitzen dran (6.).
Die Platzherren benötigten in ihrem letzten Heimspiel eine knappe Viertelstunde, um sich zu befreien: Stürmer Andi Nitzinger kam zum ersten Abschluss aus 18 Metern, knapp rechts vorbei (14.). Das erste Tor wäre in Minute 18 fällig gewesen: Abschlag Koch auf Andi Krämer im Mittelfeld, Ablage auf Nitzinger, der noch einen Haken um seinen Gegenspieler schlug und mit links abzog – TuS-Goalie Andi Absmeier klärte stark (18.). Auf der anderen Seite klingelte es noch etwas lauter: Martin Gumpendobler nahm eine weite Flanke von Makopek-Pucec in der Luft an und schoss aus fünf Metern – drüber (25.). Zehn Minuten drauf zog der höchst agile Makopek-Pusec bedrängt von Nico Berger von der Strafraumgrenze ab, Schlussmann Koch parierte einmal mehr souverän (34.). Die Sport-Club-Führung bahnte sich in der Schlussphase von Halbzeit eins an: Ecke Tom Berger, Kopfball Simon Koch, hauchzart drüber (37.). Das 1:0 fiel 200 Sekunden später nach dem bis dato schönsten Angriff: Christian Mühlbauer legte auf den starken Youngster Paul Walch (kam vor der Saison von der SBC-A-Jugend zurück) ab, der Toni-Kroos-like direkt die Gasse auf Jakob Maier fand, der nur noch ins lange Eck einschieben musste (42.).
Vor knapp 200 Zuschauern ging’s nach der Pause intensiv weiter: Als Andi Krämer durch ein unnötiges Foul an der gegnerischen Eckfahne eine Zehn-Minuten-Strafe erhielt, wurde es für die Gastgeber brenzlig, da der lauf- und dribbelstarke Mittelfeldmann schon an vielen Stellen fehlte. Dennoch vermochte es der TuS, der nun wieder besser ins Spiel fand, in dieser Phase nicht, für Anger wirklich gefährliche Situationen heraufzubeschwören. Doch schließlich flog eine Flanke in die Box, Waldemar Daniel legte mit der Brust auf Marc Abel ab, der mit einem halbhohen Strich aus zwölf Metern sehenswert ausglich – 1:1 (71.), sein 13. Saisontreffer. Anger zeigte sich im Stile einer Spitzenmannschaft nur einen Augenblick geschockt und sofort eine Reaktion: Kapitän Tobi Nitzinger semmelte eine Top-Gelegenheit allein vor Tormann Absmeier, jedoch aus abseitsverdächtiger Position, noch drüber. Und Jakob Maier zirkelte die Kugel aus ähnlicher Lage wie bei seinem 1:0 am langen Eck vorbei. Dann kam Tom Berger, der den Weg durch die Schnittstelle der TuS-Viererkette fand, sich plötzlich allein vor dem Kasten befand und lässig zum 2:1-Siegtreffer (75.) verwandelte.
Es folgte ein Hauen und Stechen, Andi Nitzinger hätte auf 3:1 erhöhen können (81./allein vor dem Kasten weit drüber). Anger musste das Ende ein wenig herbeizittern, feierte am Ende aber verdient seinen fünften Sieg in Folge, verlor 2024 überhaupt erst einmal und bleibt weiter Bezirksliga-Aufstiegsaspirant – alles kommt nun auf den letzten Spieltag am kommenden Wochenende an. „Es ist sensationell, wie es bei uns läuft, das ist natürlich richtig cool. Wichtig war heute, Gäste-Stürmer Marc Abel im Griff zu haben. Und dass wir nach dem Ausgleich sofort wieder da waren“, sagte SCA-Coach Andi Brandl im Anschluss, der sich auf den Showdown am Samstag im Schönauer Alpenstadion freut. Seine Mannschaft hat nach den Ergebnissen am Samstag, vor allem der Reichenhaller Niederlage, den Aufstieg jetzt wieder in der eigenen Hand.
Quelle: Hans Bittner