Sportclub 2:1-Derby-Sieger gegen Surheim – Nitzinger-Comeback mit Tor – BSC-Anschluss bringt nichts mehr
Anger. Auf beiden Seiten kehrten zwei länger Verletzte zurück – jener auf Angerer Seite feierte ein Top-Comeback: Tobi Nitzinger gewann mit seiner Crew 2:1. Gäste-Coach Wasti Huber, der sich nach langer Rekonvaleszenz selbst aufbot, musste dagegen mitansehen, wie der Sportclub das Hinspielergebnis des Kreisliga 2-Derbys drehte und sich an die Spitze setzte.
Surheim begann vor rund 200 Zuschauern mit reichlich Ballbesitz, aggressivem Forechecking, jedoch kaum Gefahr für den Kasten von SCA-Keeper Alex Koch. „Da hatten wir erstmal Probleme und konnten uns spielerisch kaum befreien“, gibt Angers Coach Andi Brandl zu. Die Platzherren zeigten bei ihren Gegenstößen jedoch deutlich mehr Zug Richtung Tor und belohnten sich einmal mehr früh – schon im Herbst war die große Angerer Qualität, fast immer in den ersten Minuten in Führung zu gehen: Weiter Diagonalball von Andi Krämer auf Jakob Maier, der am Strafraumeck angekommen quer ablegte. Andi Nitzinger ließ die Kugel zu seinem wesentlich besser postierten und völlig freien Bruder Tobias passieren – 1:0 (8.). Dem sehenswerten zweiten Treffer nach exakt einer Viertelstunde aus spitzem Winkel unter die Latte, ebenfalls durch den Vorab-Torschützen, verweigerte Referee Dominik Baumgartner die Anerkennung, weil Linienrichter Samuel Ghebreslassie die Fahne gehoben hatte. Die einhellige Meinung am Angerer Seitenrand dazu: Kein Abseits.
Die Platzherren, die ohne ihren Kapitän Maik Schrodt (einer von vier SCAlern mit Kreuzbandriss in dieser Saison) angetreten waren, ließen Surheim weiter im erhöhten Ballbesitz gewähren und hie und da in den eigenen Strafraum vorstoßen. Die schnellen SCA-Konter hatten aber Bestand und Qualität. Der BSC wurde lediglich mit zwei Standards durch Neuzugang Julian Pagitsch latent gefährlich. Vor allem die rechte Surheimer Abwehrseite wurde rasch als Achillesferse ausgemacht, da Benjamin Schulhofer mit Tobi Nitzinger – meist von Andi Krämer bedient – Schwerstarbeit zu verrichten hatte. Das 2:0 kurz vor der Pause kam nicht überraschend: Tobi Nitzinger glänzte nun als Vorbereiter für Tom Berger, der noch ein paar Meter an der Sechzehnerlinie entlanglief, bis er erfolgreich ins lange Eck abziehen konnte (43.) – das ging für Surheim alles zu schnell. Kurz zuvor hatte Andi Krämer BSC-Goalie Andreas Schramm mit einem 25 Meter-Kracher geprüft (41.), so dass die SCA-Führung zur Pause durchaus in Ordnung ging.
Anger machte mit Tempo konzentriert weiter, Jakob Maier kam allein nicht am sensationell reagierenden Goalie Schramm vorbei (51.). Die nächste Großchance im Anschluss vergab Andi Krämer aus spitzem Winkel klar drüber (52.). Nach exakt einer Stunde wurde es dann doch wieder spannender. Die nun aktiver werdenden Gäste kamen durch Nico Jordan zum Anschlusstreffer (59.): Der umsichtige Kapitän, der in Anger wohnt, staubte via Konter ab, nachdem Wasti Huber mit einem Pass in die Gasse Robert Stallmayer bedient und der Torjäger die Kugel an den Innenpfosten gesetzt hatte. Kurz drauf durfte Anger zehn Minuten in Überzahl agieren, da Schulhofer für sein zu hartes Einsteigen gegen Krämer an der Seitenlinie pausieren musste. Doch nur der Gefoulte selbst hätte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellen können, setzte seinen Schuss aber am langen Eck vorbei (66.).
Surheim stellte hinten nochmal um, probierte alles, um wenigstens einen Punkt mitzunehmen. Vor allem Spielertrainer Huber war nach seiner langen Verletzungspause jetzt höchst aktiv, suchte immer wieder Torjäger Stallmayer vorn – doch wirklich zwingend wurden die Gäste nicht mehr. Das 3:1 durch den eingewechselten Michi Noppinger auf der anderen Seite wurde nach einigen Diskussionen zurückgenommen, weil Andi Nitzinger zuvor offenbar im Abseits gestanden hatte (78.). Die Schlussphase kam ausgeglichen daher, blieb natürlich spannend und beim 2:1. Da auch alle anderen Ergebnisse für Anger liefen, rangiert der Sportclub in einer extrem engen Spitzengruppe (nur drei Punkte von ganz oben bis Rang 7) nun auf Platz 1.
Quelle: Hans Bittner