Kompakter Sportclub gewinnt Kreisliga-Topspiel mit zwei Blitztoren und übernimmt die Spitze.
Bericht & Bilder: Hans-Joachim Bittner
Anger. Nachdem sich der angekündigte Dauerregen tagsüber nicht eingestellt hatte, begann es 20 Minuten vor der Kreisliga 2-Top-Partie des SC Anger gegen den SV Tüßling zu schütten. Ab der 30. Minute sogar mit Sturmböen, die die ganze Sache für alle Beteiligten erheblich erschwerte. Der gastgebende Sportclub zeigte sich von den Wetter-Unbilden unbeeindruckt. Anger schüttelte den sagenhaften Distanz-Heber (2.) von Gäste-Spielertrainer Michael Giglberger an den Außenpfosten – SCA-Keeper Alex Koch zeigte sich darüber etwas verdutzt – souverän ab und holte zum sofortigen Gegenschlag aus: Der einmal mehr höchst agile Andi Krämer wurde kurz vor der Strafraumgrenze gefoult. Tom Berger legte sich die Kugel zurecht und wuchtete sie aus 18 Metern über die Mauer ins kurze Eck – 1:0 (5.), SV-Keeper Lukas Schanzer hatte sich vergeblich gestreckt. Tüßling bekam vor rund 120 Zuschauern im Waldstadion keine Atempause: Tennis-Ass Michi Noppinger schnappte sich die Kugel rechts an der Mittellinie und marschierte einfach mal los. Kurz vorm Sechzehner legte er auf Tobi Nitzinger in die Tiefe ab. Der Angerer Kapitän setzte sich mit einer Körpertäuschung stark gegen Gäste-Kapitän Herbert Friedrich und Tobias Reiter durch, legte quer zurück auf Noppinger, der aus 14 Metern das 2:0 (6.) bewerkstelligte – ein Traumangriff der topfitten Platzherren. In der Folge hatte der Sportclub, der wohl noch lange auf Stürmer Andi Nitzinger (Schultereckgelenksprengung aus dem Teisendorf-Spiel) verzichten muss, weiter mehr vom Spiel. „Die Tore halfen, wir hatten Ruhe in der Partie. Meine Mannschaft spielte hervorragend, stand hinten unglaublich kompakt und überließ Tüßling überhaupt keine Passwege“, lobte SC-Coach Andi Brandl sein Team. Bis auf wenige Halbchancen gab’s bis zur Pause allerdings keine echten Höhepunkte mehr.
Aufkommende Sturmböen ließen nun so manchen Schirm durch die Gegend fliegen, die Kugel wurde teils unkontrollierbar. Tüßling fand kein Mittel, präsentierte sich optisch erstaunlich harmlos, der frisch verheiratete SCA-Goalie Alex Koch musste bis hierhin nicht einen Ball der Gäste entschärfen. In Durchgang zwei war die Elf aus dem Landkreis Altötting bald personell dezimiert: Der nun etwas offensiver nach vorn rückende Michael Giglberger sah nach einem Foul an Stefan Beranek Gelb-Rot (68.) der souveränen Schiedsrichterin Novalie Bräuniger. Das Geschehen wurde nun noch höhepunktärmer. Und ein hochkonzentrierter SC Anger zwang einen unbestritten nicht schlechteren SV Tüßling ein Stückweit dazu, an diesem ungemütlichen Abend eben nicht so gut zur Entfaltung zu kommen. Ein Kopfball von Michi Nußbaumer zwei Meter am SCA-Kasten vorbei war eine der wenigen guten Szenen der ganz in Schwarz aufgelaufenen Gäste.
Kapitän Nitzinger & Co. spielten ihre wenigen Konter-Situationen nicht gut aus, ließen hinten aber auch nichts anbrennen. Und so blieb‘s beim verdienten Zwei-Tore-Sieg: „Das war heute eine der besten Leistungen, seit ich in Anger bin“, zeigte sich Coach Brandl über das Stürzen des Spitzenreiters und die Selbst-Übernahme von Rang 1 (Reischach zog tagsdrauf nach Punkten gleich) natürlich hocherfreut.
Anbei die Bilder zum Spiel: