Nach ihrem erholsamen, kampffreien Wochenende erwartet die Ringer des SC Anger ab kommenden Samstag eine englische Woche, da am Dienstag, 03. Oktober, ein zusätzlicher Kampftag auf dem Programm steht. Aus Angerer Sicht zusätzlich belastend müssen die Kämpfe am Samstag sowie am Tag der Deutschen Einheit beide auswärts bestritten werden, sodass es zuerst zum Bezirksderby zum SV Wacker Burghausen II geht, ehe unter der Woche der SC Oberölsbach wartet.
Im Lokalderby bei den Salzachstädtern, dass gleichzeitig den Vorkampf zum Saisonauftakt in die Bundesliga darstellt, fällt dem SCA die Favoritenrolle zu, da man 2022 zweimal klar gewann und in dieser Saison den Burghausenern in drei Kämpfen erst ein Unentschieden gelang, während die Angerer alle ihre Begegnungen gewannen. Dennoch sind die Wacker-Ringer dieses Jahr stärker als noch vor einem Jahr, da sie sich punktuell verstärkten und anders als noch 2022 bisher von Verletzungssorgen verschont blieben. Mit einem Blick auf die potentiellen Aufstellungen beider Mannschaften dürfte der SCA vor allem in den unteren Gewichtsklassen seine Vorteile wissen, während die Duelle weiter oben tendenziell ausgeglichener ausfallen.
Bei 50/50 liegen die Chancen dagegen vermutlich am Tag der Deutschen Einheit, wenn der SCA zum SC Oberölsbach reist und auf den bis dato schwierigsten Kontrahenten treffen wird. Die Oberpfälzer verzeichneten mit Magomed-Baschir Kartojev zwar einen Abgang, konnten sich dafür aber auch mit vier Neuzugängen verstärken. Vom Nachbarverein aus Neumarkt kam Rotislav Leicht, der 2022 in der Bayernliga Nord dreizehn Siege in dreizehn Kämpfe feierte sowie zusätzlich zwölf Mal vorzeitig gewann und auch 2023 bisher bei drei Siegen aus drei Duellen steht. Vom AC Penzberg kamen dessen Punktegaranten Clemens Seidler und Thomas Kramer, die zu den besten Ringern Bayerns in ihren jeweiligen Gewichtsklassen gehören und beide bei zwei Siegen aus drei Kämpfen stehen. Mit Taras Markovych hat sich zudem der amtierende 5. Europameister aus der Ukraine, der 2021 nur hauchdünn eine Qualifikation für Olympia verpasste, den Oberölsbachern angeschlossen und dominiert bisher die Gewichtsklasse bis 66 kg Freistil. Mit Patrick Fanderl im Schwergewicht und dem Tschechen Petr Novak oder dem Hondurianer Kevin Meija Castillo verfügt der SCO darüber hinaus über weitere starke Ringer, die die Athleten des SCA vor schwierige Aufgaben stellen werden. Die Angerer Devise für den Kampf muss daher lauten, die erwartbaren Niederlagen so klein wie möglich zu halten und im Gegenzug jedes ausgeglichene oder favorisierte Duell mit möglichst vielen Punkten zu gewinnen.
Die zweite Mannschaft, die am vergangenen Samstag zuhause mit 24:32 gegen die WKG Diedorf/Augsburg unterlag, steht ebenfalls dreimal in einer Woche auf der Matte und ringt am Samstag beim TSV 1860 München sowie am Dienstag beim TSV Sulzberg. Ersterer war bereits von 2016 bis 2019 im bayerischen Ligenbetrieb vertreten und steht 2023 nach einer längeren Pause erstmals wieder auf der Matte. Komplett neu ist dagegen letzterer, dessen Ringer zum Teil in den vergangenen Jahren für den SV Kempten auf der Matte standen und dieses Jahr mit seiner eigenen Mannschaft Premiere feiert. Während der Reserve des SCA gegen die Löwen, die bisher alle ihre Kämpfe hoch verloren, die Favoritenrolle zufällt, ist die Situation am Tag der Deutschen Einheit umgekehrt, da die Allgäuer die Liga als verlustfreier Tabellenführer anführen. Im Gegenzug zu den beiden Männermannschaften haben die Angerer Schülerringer am Dienstag frei und bestreiten am Samstag zudem ihre kürzeste Auswärtsfahrt. Beim AC Bad Reichenhall geht der Nachwuchs des SCA als Favorit auf die Matte und will mit einem Sieg einen weiteren Sieg in Richtung Titelverteidigung machen. (Bericht Lukas Koch)