Angerer Ringer kassieren Heimniederlage

Armin Majoros bei einem Suplex gegen Lukas Würstl ((C) Andreas Holthaus).
Armin Majoros bei einem Suplex gegen Lukas Würstl ((C) Andreas Holthaus).

Eine schmerzhafte 14:23 Heimniederlage mussten am vergangenen Samstag die Ringer des SC Anger hinnehmen, die damit am sechsten Kampftag der Ringerliga Bayern wie schon im Vorjahr dem TV Geiselhöring unterlagen. Einen hart erkämpften Heimsieg feierte nach zuletzt zwei Niederlagen dagegen die zweite Mannschaft, die sich in einem bis zum letzten Kampf spannenden Duell mit 22:19 gegen den TSV St. Wolfgang durchsetzte. Ebenfalls erfolgreich war in der Grenzlandliga die Schülermannschaft, die nach einem zwischenzeitlichen 6:15 Rückstand noch mit 22:15 gegen den TSV Trostberg gewann.

Im Vergleich zu ihren bisherigen Kämpfen hatten die Gäste aus Geiselhöring ihre Aufstellung etwas umgestellt, wodurch Nikolozi Santeladze bis 57 kg Freistil nicht auf seinen georgischen Landsmann Ramaz Silagava, sondern Simon Thurner traf. Der Angerer begann das Duell ohne Umschweife mit einer Vierer- und einer Fünfer-Wertung und schulterte den Geiselhöringer noch in der ersten Minute. Ähnlich schnell beendete auch Armin Majoros seinen Kampf bis 130 kg griechisch-römisch, indem er Lukas Würstl zuerst mit einen Suplex auf die Matte warf und von dort aus bis zur technischen Überlegenheit durchdrehte. Bis 61 kg griechisch-römisch konnte der SCA keinen Kontrahenten für Ramaz Silagava stellen, da sich Max Hinterstoißer unter der Woche leicht verletzt hatte und im Anblick der noch zwei Monate andauernden Saison sowie des übermächtigen Gegners geschont wurde. Den alten Abstand von acht Punkten stellte bis 98 kg Freistil Benedikt Argstatter wieder her, der Simon Eisenhut immer wieder von der Matte drängte oder im Boden mit Beinschrauben und Ankippen punktete, wodurch er die Matte nach zweieinhalb Minuten als technisch überlegener Sieger verließ.

Den ersten Kampf über die volle Distanz von sechs Minuten lieferten sich bis 66 kg Lorenz Hagelauer und Basir Ibrahimi, wobei das Kampfgeschehen allerdings hauptsächlich von den Beinangriffen des Geiselhöringers bestimmt wurde. Dieser schickte sich nach einer 0:7 Pausenführung an, im zweiten Durchgang die technische Überlegenheit zu erreichen, die der Angerer mit einem eigenen Punkt beim 1:15 Endstand gerade noch einmal verhindern konnte. Nach der Pause war Simon Öllinger im Kampf bis 86 kg griechisch-römisch gegen Martin Wittmann zumeist der aktivere Ringer und wurde vom souveränen Kampfrichter Robert Reitmeier mit insgesamt drei Bodenlagen belohnt, von denen er die letzte für einen erfolgreichen Durchdreher nutzt und sich damit in einem aktionsarmen Duell mit 4:0 Wertungs- und 2:0 Mannschaftspunkten durchsetzte. Bis 71 kg griechisch-römisch wurde Felix Baumgartner nach einer halben Minute vom Spezialgriff seines Gegenübers Jan Arkadiusz Gucik – einem Kopfzug – erwischt sowie geschultert.

Auch Mohammed Khasaev konnte bis 80 kg Freistil vier Punkte für die Gäste nicht verhindern, hatte mit dem Georgier Otari Bagauri aber auch einen übermächtigen Kontrahenten vor der Brust. Nach einem 0:11 Pausenrückstand durch Beinangriffe und Durchdreher sicherte sich der Geiselhöringer in der vierten Kampfminute die technische Überlegenheit und brachte seine Farben damit erstmals mit 14:15 in Führung. Es folgte bis 75 kg Freistil schließlich die Vorentscheidung, als Philipp Bart kein Gegenmittel gegen die Beinangriffe von Faisal Haidari fand und nach zweieinhalb Minuten mit 0:16 in Rückstand lag, was die technische Überlegenheit für den Geiselhöringer bedeutete. Franz Fröhlich hatte bis 75 kg griechisch-römisch noch die Chance, Ergebniskorrektur zu betreiben, wurde allerdings von Krzysztof Tomasz Banczyk nach einer Minute mit einem Kopfzug erwischt und unterlag vorzeitig per Schulterniederlage, die auch den 14:23 Endstand bedeutete. Nach einem aus Angerer Sicht enttäuschenden Abend gilt für die heimischen Ringer nun die Devise „Mund abwischen“ und kommenden Samstag zum Hinrundenabschluss mit einem Auswärtssieg im Derby beim SV Wacker Burghausen II wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.

Benedikt Argstatter beim Kampf am Mattenrand mit Simon Eisenhut ((C) Andreas Holthaus).
Benedikt Argstatter beim Kampf am Mattenrand mit Simon Eisenhut ((C) Andreas Holthaus).

Genau dies gelang nach zuletzt zwei Niederlagen im Vorkampf der zweiten Mannschaft, die sich mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung knapp mit 22:19 gegen den TSV St. Wolfgang durchsetzte. Auf Angerer Seite ging Michael Enzinger trotz Erkrankung über die Waage, da die Gäste die Gewichtsklasse bis 57 kg schon des Öfteren unbesetzt gelassen hatten. Mit Nelvin Omerbasic hatten diese aber am Samstag einen Ringer mitgebracht, sodass sich der Angerer direkt per Armzug schultern ließ. Weitere vier Punkte für die Gäste kamen bis 130 kg Freistil dazu, da Roman Koch den kraftvollen und schnellen Beinangriffen von Tauras Kuskys nichts entgegensetzten konnte und nach zwei Minuten vorzeitig durch technische Überlegenheit unterlag. Den ersten Angerer Punkt steuerte bis 61 kg griechisch-römisch Andreas Hocheder bei, der sich mit dem gleichaltrigen Lukas Rimpfl einen spannenden, sechs-minütigen Schlagabtausch lieferte, an dessen Ende der Gastgeber knapp mit 5:4 führte. Bis 98 kg griechisch-römisch konnte Lukas Koch im zweiten Durchgang einen 0:2 Pausenrückstand per angeordneter Bodenlage auf 1:2 verkürzen, ehe er zehn Sekunden vor Schluss die zunehmend schwindenden Kräfte des St. Wolfgangers ausnutzte, um per Überführen in Bodenlage zu punkten und mit 3:2 Wertungs- und 1:0 Mannschaftspunkten zu gewinnen.

Bis 66 kg Freistil drehte Paul Hogger einen ursprünglichen 0:4 Rückstand im Kampfverlauf gegen Tawfiq Noori auf 6:4, ehe er kurz vor Schluss in zwei Aktionen jeweils das Nachsehen hatte und doch noch mit 6:10 verlor, wodurch die Gäste auf 2:10 erhöhten. Kurzen Prozess machte bis 86 kg Max Pöschl, der Timon Alar mit seinem ersten Beinangriff direkt auf den Rücken warf und kurz darauf vom tadellosen Kampfrichter Naouzat Saleh zum Schultersieger erklärt wurde. Nach einem Kopfzug von Severin Attenberger stand Benedikt Resch bis 75 kg griechisch-römisch kurz vor einer Schulterniederlage, befreite sich aus dieser misslichen Lage aber noch einmal und punktete im Anschluss selbst per Kopfzug sowie mit einigen Durchdrehern. Kurz vor Schluss kam der Gästeringer zwar noch einmal auf 11:8 heran, an den zwei Mannschaftspunkten für den Angerer änderte dies aber nichts mehr.

Ohne Pause ging es direkt weiter mit dem zweiten Durchgang, an dessen Beginn sich Michael Enzinger bis 57 kg griechisch-römisch erneut von Nelvin Omerbasic schultern ließ. Einen guten Auftritt zeigte bis 130 kg griechisch-römisch Andreas Holthaus, der gegen Michael Flurer zwei Punkte durch angeordnete Bodenlagen holte, während der St. Wolfganger einmal per Schwunggriff erfolgreich war und beim 2:4 Endstand einen Mannschaftspunkt holte. Bis 61 kg Freistil lieferten sich Andreas Hocheder und Lukas Rimpfl erneut ein ausgeglichenes Duell, ehe der Angerer seinen Gegenüber im zweiten Durchgang beim Stand von 10:7 mit einem Einsteiger auf die Schultern drehte und mit vier Mannschaftspunkten die Angerer Siegchancen am Leben hielt. Ohne Erfolg blieb bis 98 kg Freistil Lukas Koch, der von Tauras Kuskys mit einem Überstürzer erwischt und geschultert wurde, wodurch die Gäste drei Kämpfe vor Schluss mit 12:19 in Führung lagen.

Andreas Hocheder bei seinem Schultersieg nach Einsteiger gegen Lukas Rimpfl ((C) Andreas Holthaus).
Andreas Hocheder bei seinem Schultersieg nach Einsteiger gegen Lukas Rimpfl ((C) Andreas Holthaus).

Um zwei Punkte verkürzen konnte bis 66 kg griechisch-römisch Paul Hogger, der mit einem Suplex sowie Ausheber-Wurf gegen Tawfiq Noori früh in Führung ging, ehe der Gastringer selbst besser in den Kampf fand und sich ein ausgeglichenes Gefecht entwickelte, an dessen Ende der Angerer seinen ursprünglichen Vorsprung knapp mit 13:10 über die Zeit brachte. Bis 86 kg griechisch-römisch setzte Michael Klouceck Timon Alar von Anfang an unter Druck und punktete mehrfach mit Schlüpfern oder Aushebern aus der Bodenlage, die zusammen bereits nach zwei Minuten die technische Überlegenheit und einen Kampf vor Schluss den 18:19 Zwischenstand bedeuteten. Damit lag es bis 75 kg Freistil an Stefan Nitzinger, dem auf ihn liegenden Druck stattzuhalten und mit mindestens zwei Mannschaftspunkten zu gewinnen. Gegen Tymoteusz Pietas fackelte der junge Angerer nicht lange und nutze die erste sich ihm bietende Gelegenheit, um seinen Kontrahenten unter dem Jubel der Zuschauer mit einem „Angerer“ zu schultern und damit den 22:19 Heimsieg zu sichern. Kommendes Wochenende geht es für die zweite Mannschaft für das Hinrundenfinale zum TSV Aichach, dem aktuell noch sieglosen Schlusslicht der Landesliga Süd.

Im ersten Kampf des Abends setzte sich die Schülermannschaft mit 22:15 gegen den TSV Trostberg durch, nachdem man zwischenzeitlich bereits mit 6:15 in Rückstand gelegen hatte. Ohne Erfolg blieben am Samstag Max Hogger (29 kg Freistil, 0:3 PN), Alex Opitz (35 kg Freistil, 0:4 SN), Michael Haas (57 kg griechisch-römisch, 0:4 SN) und Paul Brunner (67 kg Freistil, 0:4 SN). Die sechs Angerer Erfolge feierten mit zwei Schultersiegen Stefan Koch (32 kg griechisch-römisch) und Jakob Hogger (46 kg griechisch-römisch), mit drei kampflosen Siegen Benno Schmidt (38 kg griechisch-römisch), Christoph Koch (42 kg Freistil) und Leo Koch (51 kg Freistil) sowie mit einem 2:0 Punktsieg Max Komon (85 kg griechisch-römisch). (Lukas Koch)

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