Nur eine Woche nach den Deutschen Meisterschaften der Kadetten standen am vergangenen Wochenende bereits die nationalen Titelkämpfe der B-Jugend auf Programm, wobei es für die Freistiler nach Ladenburg bei Mannheim ging, während die Greco-Ringer nach Witten in Nordrhein-Westfalen mussten. Vom SC Anger vertreten waren im Freistil Leonhard Koch sowie in griechisch-römisch Gerald Stadler, Andreas Holthaus und Albert Raisch, wobei ersterer und letzterer jeweils mit der Bronzemedaille im Gepäck nach Hause kamen.
Leonhard Koch trat bis 52 kg Freistil an und begann sein Turnier am Freitagabend optimal mit einem technisch überlegenen Sieg gegen seinen brandenburgischen Kontrahenten. Etwas mehr strecken musste sich der junge Angerer dann am Samstagmorgen, als er sich mit seinem Südbadener Gegner einen knappen Kampf lieferte, beim 10:7 Endstand aber verdient das bessere Ende für sich hatte. Seine einzige Turnierniederlage erlitt Koch anschließend gegen den späteren Deutschen Meister aus Berlin, als er sich technisch überlegen geschlagen geben musste. Der junge Angerer hatte trotz dieses Rückschlags noch gute Chancen auf das kleine Finale, musste dazu aber seinen abschließenden Poolkampf gegen seinen Berliner Mitstreiter gewinnen. Die beiden jungen Ringer lieferten sich ein nervenaufreibendes Gefecht mit oftmals wechselnder Führung, in dem der Angerer acht Sekunden vor Schluss noch mit 10:12 in Rückstand lag, ehe er mit einem letzten Beinangriff das Blatt doch noch zu seinen Gunsten wendete und beim 12:12 Endstand aufgrund der zuletzt erzielten Wertung ins Finale um den dritten Platz einzog. Auch hier lief Koch gegen seinen Südbadener Konkurrenten anfangs einem Rückstand hinterher, zeigte sich aber erneut nervenstark und ging nach einem Beinangriff und einer Vierer-Wertung selbst in Führung, die er sich bis zum Schlussgong nicht mehr nehmen ließ und dadurch nach einer insgesamt starken Turnierleistung die Bronzemedaille gewann.

In griechisch-römisch stand Gerald Stadler bis 41 kg auf der Matte und unterlag nach einem zuvor noch ausgeglichenen Kampf seinem hessischen Gegner, der später Deutscher Vizemeister wurde, beim Stand von 5:7 per Schulterniederlage. Da der junge Angerer auch seinen zweiten Kampf nicht siegreich gestalten konnte, schied er vorzeitig aus und musste sich auf seinen ersten Deutschen Meisterschaften mit dem 9. Platz zufriedengeben, hat aber in den kommenden Jahren noch mehrfach die Chance, sich bessere Platzierungen zu erkämpfen.
Bis 80 kg griechisch-römisch stellte der SCA in Form von Albert Raisch und Andreas Holthaus, die auf den Bayerischen Meisterschaften die Plätze eins und zwei unter sich ausgemacht hatten, ein Drittel der sechs Teilnehmer, die sich auf zwei Pools verteilten. Letzterer gewann seinen Auftaktkampf gegen seinen Pfälzer Gegner nach einem sicheren Auftritt mit 6:2 nach Punkten und stand damit auch direkt im Poolfinale. Hier musste sich Holthaus seinerseits nach Punkten geschlagen geben und zog als Poolzweiter ins Überkreuzfinale ein, wo er später auf den Sieger des parallelen Pools treffen sollte. In diesem hatte sich sein Mannschaftskollege Raisch in seinem ersten Kampf des Turniers nach einer verlorenen Challenge denkbar knapp mit 4:4 geschlagen geben müssen. Der junge Angerer ließ sich davon aber nicht unterkriegen und erkämpfte sich mit einem knappen, aber verdienten 7:6 Punktsieg über seinen württembergischen Kontrahenten ebenfalls einen Platz im Überkreuzfinale.
Die beiden heimischen Nachwuchsringer trafen damit auf den jeweiligen Bezwinger ihres Mannschaftskollegen und konnten sich in beiden Fällen ebenfalls nicht durchsetzen, da sie vorzeitig per Schulterniederlage bzw. technischer Überlegenheit verloren. Dies wiederum bedeutete, dass sich Raisch und Holthaus nun direkt im abschließenden kleinen Finale gegenüberstanden. In diesem wiederholte ersterer seinen Erfolg von den Bayerischen Meisterschaften und gewann gegen seinen Mannschaftskollegen, was Raisch die Bronzemedaille einbrachte. Dennoch durfte auch Holthaus stolz auf seine Leistung bei seinen ersten Deutschen Meisterschaften sein und wird im kommenden Jahr einen neuen Anlauf starten.

Neben den drei Angerer Sportlern waren bei den Titelkämpfen in Witten noch drei weitere Ringer aus dem Bezirk Inn/Chiem vertreten, wobei es die beiden Burghausener Talha Yilmaz und Timur Muhametow als Fünfter und Vierzehnter nicht in die Medaillenränge schafften, während sich der Traunsteiner Denzel Kirchmayer die Silbermedaille erkämpfte. Die heimischen Ringer aus Anger und dem Bezirk Inn/Chiem trugen damit auch ihren Anteil dazu bei, dass der Bayerische Ringerverband im Freistil die Mannschaftswertung gewann und in griechisch-römisch Zweiter wurde. (Lukas Koch)