Club erkämpft Remis beim Top-Team

Mit einer klugen Körpertäuschung ließ Angers Stürmer Michael Noppinger (am Ball) bei seinem Tor zum 1:0 (24.) Hammeraus Verteidiger Stefan Galler ins Leere laufen.– Foto: Hans-Joachim Bittner

1:1 – Anger beißt sich im Kreisliga-Derby gegen Hammerau ein wenig die Zähne aus

Bericht: Hans-Joachim Bittner

Anger. Der favorisierte SC Anger musste im Berchtesgadener Land-Auftaktderby des 8. Kreisliga 2-Spieltages ein wenig Federn lassen und sich gegen den FC Hammerau mit einem Remis begnügen – das 1:1 erkämpften sich die Gäste redlich. Die Platzherren traten in ihrem vierten Heimspiel in Folge vom Anpfiff auf, wie man es von einem Mit-Spitzenreiter erwartet: Hoher Ballbesitz, den Gegner beschäftigen, hinten nichts anbrennen lassen. Vielversprechende Szenen in der Box blieben jedoch erstmal aus, weil sich Anger schwer tat, Lücken zu finden. Prompt erhielten die konternden Gäste die erste Top-Chance der Partie: 25 Minuten waren rum, als Neuzugang Maxi Fenninger (kam vom TSV Siegsdorf) plötzlich ganz allein vor Angers Goalie Alex Koch auftauchte. Doch weil der 32-jährige Routinier in der Abschlusshektik ein wenig übers Leder semmelte, hatte der Schlussmann keine Probleme, zu klären. Nur eine gute Minute drauf kam Mathias Wiesbacher völlig frei zur Direktabnahme, die jedoch in den dunklen Wolken über dem Sportplatz landete (27.).

Die ohne den erkrankten Noah Wiesbacher und Außenverteidiger Daniel Götzinger (Urlaub) angetretenen Hammerauer trauerten den beiden Möglichkeiten nur Augenblicke später noch mehr nach, weil sie unmittelbar danach in Rückstand gerieten: Auf Zuspiel von Paul Walch, der für den privat verhinderten Florian Hinterstoißer in die Startelf rückte, kam Michi Noppinger zentral 14 Meter vor dem Kasten zum Abschluss – und somit der exakt gleichen Position wie letzte Woche beim seinem 2:0 gegen Tüßling, diesmal war‘s das 1:0 (24.). Anger gab der Treffer sichtbar Auftrieb, für den nächsten Versuch benötigte die Brandl-Elf dennoch zehn weitere Minuten: Andi Krämer legte auf Tom Berger in die Tiefe ab, der wiederum Kapitän Tobi Nitzinger bediente. Dessen Drehschuss aus fünf Metern flog deutlich am Kasten vorbei (34.). Unzufrieden nahm Gäste-Trainer René Peßler zum Seitenwechsel einen Doppeltausch vor: Für David Scheuerer und Jakob Dusch kamen Raphael Zelzer und Emilio Müller. Zunächst änderte sich an der Spiel-Charakteristik allerdings nichts, die Feldvorteile blieben beim SCA.

Doch mit dem überraschenden Ausgleich der Hammerauer exakt zur Stundenmarke wurde die Angelegenheit schlagartig eine andere. Abwehrchef Simon Koch misslang im Zurücklaufen und im Grunde unbedrängt ein Querpass. In diesen sprang perfekt antizipierend FC-Angreifer Kilian Höglauer, der noch ein paar Meter lief und wie Noppinger in Durchgang eins zentral von der Strafraumgrenze abzog. Von Andi Krämer noch abgefälscht rauschte die Kugel zum 1:1 (60.) in die Maschen. Dieses Tor verschaffte dem FC den nötigen Mut, mehr zu probieren. Jetzt ging’s rauf und runter, wenngleich mitunter wild. Es wurde brisanter, Ansätze von möglichen Rudelbildungen unterband Referee Andi Klinger (SV Leobendorf) souverän. Anger hatte weiter mehr vom Geschehen und kam jetzt zu einigen, jedoch kaum zwingenden Gelegenheiten. Vor allem Stefan Beranek biss sich an FC-Schlussmann Roman Höfer, der einige Male glänzend parierte, die Zähne aus. Der 41-jährige Routine-Goalie vertritt aktuell den angeschlagenen Einser-Keeper Florian Eichbauer. Dessen Hammerauer konterten weiter gefährlich, die SCA- Abwehr ließ sich aber kein zweites Mal überrumpeln, ein riskanter Haken von Schlussmann Koch gegen den heransprintenden Höglauer sorgte für Raunen unter den rund 120 Zuschauern. Eine letzte Ecke und ein Freistoß von Christian Mühlbacher in der Nachspielzeit für den Favoriten brachten ebenfalls nichts mehr ein. Deshalb hatte Angers Coach Andi Brandl im Anschluss ein großes Lob für den Gegner übrig: „Hammerau hat das taktisch hervorragend gemacht, Kompliment. Bei uns war insgesamt zu wenig Feuer drin, das ist schon auch enttäuschend.

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