Ein zu 100 Prozent gerechtes Remis

Angers Paul Walch überwindet elegant die Grätsche des Mehringer Verteidigers Samuel Stutz. – Foto: Hans-Joachim-Bittner

Mehring holt 0:0 in Anger – Gastgeber gegen Kellerteams weiter im Problem-Modus

Bericht & Fotos: Hans-Joachim Bittner

Anger. Dass das Kreisliga-Match des Tabellenvierten SC Anger gegen den zuvor Rang-13. SV Mehring auf der Trostlos-Skala keinen Top-Drei-Platz belegte, war allein der Tatsache geschuldet, dass das Tempo über die gesamte Spielzeit hoch blieb. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vermissten die wenigen Zuschauer freilich zurecht das Salz in der Fußball-Suppe: Tore. Leider gab’s zudem kaum wirklich rassige Strafraumszenen, da die Abwehrreihen schlichtweg zu gut standen, kaum etwas zuließen und sich das Geschehen somit fast ausschließlich im Mittelfeld abspielte. Bei einem mageren 3:3-Verhältnis wirklich zwingender Gelegenheiten mussten beide Seiten das Remis am Ende als absolut gerecht anerkennen.

Unzufrieden zeigte man sich hüben wie drüben mit Referee Sebastian Busch, der mal vermeintlich kleinlich pfiff, bei etlichen Elfer-Alarmszenen beiderseits jedoch grundsätzlich abwinkte. Und so werteten nicht wenige die letzte Aktion des Schiedsrichters – berechtigterweise ohne eine Sekunde Nachspielzeit, da es weder Verletzungspausen noch Zeitspiel gab – als besten Pfiff des Abends. Bei Anger fehlten Tom Berger und Christian Mühlbauer angeschlagen, Andi Krämer weilte im Urlaub. Dafür feierte Stürmer Stefan Plößl nach langer Verletzungspause ein Comeback. Kreativität im Mittelfeld wurde bei beiden Mannschaften vermisst. Jakob Maier kam mit seinen gewohnten Tiefenbällen nicht zum Zug, dafür generierte der starke Nico Berger eine latent-optische Überlegenheit des Sportclubs im Zentrum. Für einen ersten Aufreger sorgte aber Mehring: Wie Reichenhalls Dennis Freudenreich exakt eine Woche zuvor probierte es Manuel Longhino einfach mal aus großer Distanz, diesmal konnte SCA-Keeper Alex Koch gerade noch die Fingerspitzen ans gefährliche Leder bringen (11.). Auf der anderen Seite dauerte es eine geschlagene halbe Stunde, ehe Kapitän Tobi Nitzinger von Paul Walch bedient mit der besten Chance der Platzherren via Drehschuss scheiterte (30.). Eine Kopfball- Bogenlampe von Michi Wannersdorfer nach einem weiten Berger-Freistoß wurde latent gefährlich, flog aber ebenfalls knapp am langen Kreuzeck vorbei (35.).

In Durchgang zwei hatte Jakob Maier nach feiner Einzelleistung die Top-Gelegenheit, aus spitzem Winkel schoss er jedoch SVM-Schlussmann Yannick Schober mehr an, als dass dieser hätte parieren müssen (56.). Ähnlich erging es Teamleader Nitzinger im Eins-gegen-Eins, die gute Vorarbeit für Plößl danach pfiff Busch wegen Abseits zurück. Mitte der Hälfte forderte der stets hochaktive Gäste-Coach Dominik Messerer – einmal gab’s für die Kommentare Gelb – „ein dreckiges Auswärts-1:0“ seines Teams, doch daraus wurde nichts. Die gelb-rote Karte (79.) für Manuel Longhino nach wiederholt unnötigem, weil im SVM-Angriffsdrittel begangenen Foul an Angers Florian Hinterstoißer, konnten andererseits die Heimischen nicht mehr nutzen – trotz optischer Dominanz und einem kleinen Aktionsplus. Die beste Möglichkeit in der Schlussphase kreierte die Crew aus dem Landkreis Altötting mittels scharfem Fernschuss von Lukas Bürgel, den Angers Goalie Alex Koch erst im zweiten Versuch zu fassen bekam (84.).

Ohne Schlussaufreger endete die faire Partie mit dem gerechten Torlos-Remis. Beim an sich starken SC Anger bestätigte sich jedoch das Saisonmanko, gegen Teams aus dem Tabellenkeller immer wieder mal im Problem-Modus zu verharren.

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