SC Anger unterliegt in Burgebrach

Im Nachholduell der Oberliga, das gleichzeitig auch den letzten Hinrundenkampf darstellte, mussten sich die Ringer des SC Anger am vergangenen Sonntag mit 22:13 beim TSV Burgebrach geschlagen geben. Gegen die Oberfranken gewann man am Ende nur vier der zehn Duellen und verbleibt damit auf dem vorletzten Platz der Oberliga, während die Gastgeber ihren Mittelfeld-Platz untermauerten. Im Vorfeld hatte man sich auf Angerer Seite Siegchancen eingerechnet, doch ohne den erkrankten Simon Öllinger setzten sich die Ringer des TSV Burgebrach letztendlich klar durch.
Nachdem der SCA die Klasse bis 57 kg Freistil nicht besetzte und Mukhmad Khakimov zu vier kampflosen Punkten kam, standen sich im Schwergewicht bis 130 kg griechisch-römisch Jens Bayer und Armin Majoros gegenüber. Der Ungar in den Diensten der Angerer war trotz eines großen Gewichtsnachteils von knapp 20 kg der bestimmende Ringer auf der Matte und punktete immer wieder durch Hinausschieben von der Matte oder durch Aktivitätspunkte. Da ihm aus den dazu angeordneten Bodenlagen aber keine Durchdreher gelangen und der Burgebracher sich auch sonst vor allem aufs Verteidigen konzentrierte, holte Majoros beim 0:8 Endstand „nur“ drei anstatt vier Mannschaftspunkten. Wieder einmal auf 61 kg griechisch-römisch abgekocht hatte Lorenz Hagelauer, der es dort mit dem starken Legionär der Burgebracher, Dragos Florin Cimpanu, zu tun bekam. Der junge Angerer ließ geschickt verteidigend im Standkampf keine Wertungen des Gastgebers zu, doch aus den aufgrund von Passivität angeordneten Bodenlagen gelangen Cimpanu zwei Durchdreher sowie ein Ausheber-Wurf, wodurch beim 10:0 Endstand drei Mannschaftspunkte an den TSV Burgebrach gingen.
Im Halbschwergewicht bis 98 kg Freistil startete Benedikt Argstatter gut gegen Michael Giehl und erkämpfte sich bis zur Pause bereits einen 0:11 Vorsprung. Im zweiten Durchgang war der Angerer auf dem besten Weg zur technischen Überlegenheit, ehe zwei aus Angerer Sicht mehr als strittige Kampfrichterentscheidungen dafür sorgten, dass der Burgebracher den Vorsprung Argstatters verkürzen konnte und beim 11:18 Endstand nur zwei Mannschaftspunkte an den SC Anger gingen. Auf den besten Ringer der Gastgeber traf bis 66 kg Freistil Martin Bauer, dessen Gegner Yunier Castillo-Silveira diese Saison bereits vier technisch überlegene und zwei Punktsiege feiern konnte. Zwar gelang dem jungen Angerer als bisher einziger Ringer der Oberliga ein Punkt gegen den Burgebracher, doch dieser setzte sich dennoch nach etwas mehr als vier Minuten durch technische Überlegenheit durch.
Für den erkrankten Simon Öllinger sprang in der Gewichtsklasse bis 86 kg griechisch-römisch kurzfristig Mathias Edfelder ein, der dafür bis unmittelbar vor der Abwaage abtrainiert hatte. Im Kampf mit Dominik Winkler sorgte dies dafür, dass der Angerer nach einer soliden ersten Hälfte, die mit einer 4:0 Führung für den Burgebracher endete, konditionelle Einbußen hinnehmen musste und eine halbe Minute vor Schluss durch technische Überlegenheit verlor. Als Angerer Punktegarant erwies sich wieder einmal Felix Baumgartner, der in der Gewichtsklasse bis 71 kg griechisch-römisch seinem jugendlichen Kontrahenten Johann Engelhardt keine Chance ließ und bis zur Pause vor allem durch einen Wurf aus der Kopfklammer sowie zwei Würfen nach verkehrtem Ausheber bereits mit 0:13 in Führung lag. Es dauerte entsprechend nach dem Anpfiff der zweiten Hälfte auch nicht mehr lange, bis der Angerer die nötigen 15 Punkte zur technischen Überlegenheit eingesammelt hatte und damit vier Mannschaftspunkte holte. Ohne wirkliche Chance blieb dieses Mal Maximilian Pöschl, der in der Gewichtsklasse bis 80 kg Freistil auf den Dritten der Junioren Weltmeisterschaften 2019, Milan Mester, traf. Der Ungar im Dress der Burgebracher sammelte seine Punkte vor allem per Durchdreher nach Beinangriffen und war bereits nach zwei Minuten technisch überlegener Sieger.
Der Kampf war beim Stand von 19:9 damit bereits zu Gunsten der Gastgeber entschieden, als Markus Fürmann in der Gewichtsklasse bis 75 kg Freistil auf Josef Giehl traf. Der Angerer setzte den Burgebracher mit seiner offensiven Ringweise stets unter Druck und holte nach erfolgreichen Beinangriffen per Russenrollen Punkt um Punkt, wodurch er 20 Sekunden vor der Pause technisch überlegener Sieger wurde. Im letzten Kampf des Nachmittags wurde Michael Klouceck beim Stand von 1:1 von Felix Pflauger mit einem Armzug überrascht, wodurch letzterer nach drei Minuten mit 1:5 in Führung lag. Der zweite Durchgang war vor allem durch zwei Durchdreher des Burgebrachers geprägt, der beim 10:2 Endstand drei Mannschaftspunkte holte und damit auch das 22:13 Endergebnis einstellte.
Autor: Lukas Koch