SC Anger beim Meister und Vizemeister gefordert

Franz Fröhlich gewann 2024 im Heimkampf gegen Oberölsbach, der insgesamt verloren ging, technisch überlegen ((C) Andreas Holthaus).
Franz Fröhlich gewann 2024 im Heimkampf gegen Oberölsbach, der insgesamt verloren ging, technisch überlegen ((C) Andreas Holthaus).

Keine einfachen Aufgaben erwarten am kommenden Samstag die Ringer des SC Anger, die zum Auftakt in die neue Saison direkt beim Meister der vergangenen Oberliga bzw. beim Vizemeister der Landesliga Süd antreten müssen. Für die erste Mannschaft geht es in der neu geschaffenen Nike Wrestling Ringerliga Bayern (RLB) in die westliche Oberpfalz zum SC Oberölsbach, der sich 2023 vor dem TSV Westendorf den Titel sicherte. Die Gastgeber mussten dieses Jahr drei substanzielle Abgänge verkraften, da sich Taras Markovych dem Bundeligisten Köllerbach sowie Rostislav Leicht dem Zweitligisten Johannis Nürnberg anschlossen und Clemens Seidler zu seinem Penzberger Heimatverein zurückkehrte. Im Gegenzug verpflichtete der SCO aus Regensburg Jonas Zimmermann, der 2023 in der Bayernliga Nord ungeschlagen blieb und bis 71/75 kg griechisch-römisch antreten dürfte. Weiterhin holten die Oberpfälzer für 75/80kg Freistil aus Estland Erik Reinbok, dessen größter internationaler Erfolg 2019 der dritte Platz bei den Europameisterschaften der Junioren war. Mutmaßlich bis 98 kg Freistil und 66 kg Freistil könnten die letzten beiden Neuzugänge, die Ukrainer Andrii Vlasov (2021 5. Platz WM Männer 92 kg) und Yurii Vovk (2024 9. Platz U23-WM 65 kg), auf die Matte gehen, wobei allerdings pro Kampftag insgesamt nur zwei der zehn Gewichtsklassen mit ausländischen Ringern besetzt werden dürfen.

Zwei Säulen in der Aufstellung der Oberölsbacher waren 2023 bis 86 kg griechisch-römisch der gebürtige Penzberger Thomas Kramer sowie im Schwergewicht Aushängeschild Patrick Fanderl, die diese Positionen auch am Samstag abdecken dürften. Komplettiert wird der Kader der Oberölsbacher ansonsten durch ihre Eigengewächse wie Said und Salman Kaschijew, Fabian Osman Meier sowie Felix und Lukas Leinweber, die sich in den vergangenen Jahren vielversprechend entwickelten und die vor allem in den leichteren Klassen erwartet werden. Auf Seiten des SC Anger hofft man darauf, sich für die beiden Niederlagen im Vorjahr zu revanchieren und mit zählbarem Gepäck die knapp dreistündige Anreise anzutreten. Die Voraussetzungen dafür schufen die heimischen Ringer in den vergangenen dreieinhalb Monaten, in denen sich akribisch und schweißtreibend auf die Saison vorbereitet wurde.

Im Gegensatz zu ihren Mannschaftskollegen zeigt sich die Anreise der zweiten Mannschaft am Samstag äußerst kurz, da direkt das Lokalderby beim TV Traunstein ansteht. Von ihrem Rückzug aus den oberen Ligen 2019 haben sich die Gastgeber inzwischen wieder gut erholt und können in beinahe allen Gewichtklassen talentierte, junge Eigengewächse aufweisen, denen 2023 hinter Meister und Aufsteiger Freising der zweite Platz in der Landesliga Süd gelang. Für dieses Jahr verstärkte sich der TVT noch einmal und holte für 57/61 kg Milan Nyiri, der in Anger noch aus Zweitliga-Zeiten bekannt ist, sowie im Schwergewicht mit Laszlo Egervari einen weiteren Ungarn. Den Traunsteinern fällt am Samstag daher auch die Favoritenrolle zu, wenngleich die Angerer mit einem im Vergleich zu den Vorjahren wieder größeren und sich entwickelnden Kader dagegenhalten können und definitiv nicht chancenlos zum Lokalderby, das um 19:30 Uhr beginnt, anreisen. Auch im Vorkampf ab 18:15 Uhr stehen sich der TVT und der SCA gegenüber, wenn es in der Grenzlandliga zum Duell der Schülermannschaften kommt, in dem die Angerer Nachwuchsringer als Dritter des Vorjahres Favorit sind. (Lukas Koch)

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