Mit der Silbermedaille im Gepäck kehrte am Sonntag der Angerer Ringer Simon Öllinger von den Deutschen Meisterschaften der Männer in Heidelberg zurück und verteidigte damit seine Vorjahresplatzierung.
Der gebürtige Traunsteiner ging in der Gewichtsklasse bis 82 kg griechisch-römisch an den Start und hatte es im ersten Kampf direkt mit dem favorisierten Roland Schwarz vom SV Wacker Burghausen zu tun, der bereits mehrfach bei Europa- und Weltmeisterschaften Medaillen geholt hatte und dem erst vor wenigen Monaten Bronze auf der EM gelungen war. Davon unbeeindruckt nutzte der Angerer eine sich ihm bietende Chance und konterte aus der Bodenlage heraus einen Durchdreherversuch seines Kontrahenten, indem er diesen überstieg und schulterte. Nach diesem ersten Ausrufezeichen erwartete Öllinger im Viertelfinale das nächste innerbayerische Duell gegen Michael Janot vom SV Johannis Nürnberg. Beide Ringer konnten aus dem Stand heraus keine Aktionen landen, sodass der Bodenkampf die Entscheidung bringen musste. Während der Angerer in der Unterlage keine Aktionen des Franken zuließ, gelang ihm aus der Oberlage heraus ein Durchdreher, durch den er den Kampf mit 3:1 für sich entschied und somit ins Halbfinale gegen Marc Fischer von der RG Lahr einzog. Dieser hatte zuvor Titelverteidiger Marius Braun, dem Öllinger 2022 im Finale unterlegen war, ausgeschaltet und lieferte sich mit dem Angerer im Kampf um den Einzug ins Finale ein enges Duell. Quasi identisch zum Viertelfinale ließ der heimische Ringer auch dieses Mal keine Aktionen seines Gegenübers zu und entschied den Kampf mithilfe eines Durchdrehers am Ende 3:1 für sich.
Öllinger hatte damit nach 2019, als er noch als Juniorenringer die Bronzemedaille gewann, und 2022 erneut eine Medaille sicher und kämpfte am Sonntag im vorletzten Duell des gesamten Turniers um Gold. Sein Gegner war hier Idris Ibaev vom SV Wacker Burghausen, der wie sein Mannschaftskollege Schwarz ebenfalls bereits einige internationale Medaillen vorweisen kann und dessen bisher größter Erfolg der U23-Weltmeistertitel ist. Trotz sechs Minuten aufopferungsvollem Kampfes musste sich der Angerer dieses Mal dem Favoriten letztendlich mit 0:5 geschlagen geben, wobei die Enttäuschung über den Verlust von Gold schnell der Freude und dem Stolz über den Gewinn von Silber wich. Nach der Heimfahrt aus Heidelberg wurde der Deutsche Vizemeister von seinen Mannschaftskollegen dem Anlass entsprechend im „Goberg“ empfangen, wo die fantastische Leistung und der tolle Erfolg Öllingers gebührend gefeiert wurde. (Autor: Lukas Koch)