Ohne Erfolg blieben die Ringer des SC Anger bei ihren letzten beiden Auswärtskämpfen diese Saison und mussten sich beim TV Geiselhöring und TSV St. Wolfgang jeweils geschlagen geben. In der Ringerliga Bayern lieferten die heimischen Athleten den Niederbayern einen intensiven Kampf und mussten sich erst im letzten Duell mit 18:16 geschlagen geben. In der Landesliga Süd verpasste es die zweite Mannschaft, mit einem Sieg den dritten Tabellenrang zu sichern, und verlor mit 34:18. Bei der Schülermannschaft konnte Gastgeber Trostberg verletzungsbedingt keine Mannschaft aufbieten, wodurch der Angerer Nachwuchs am grünen Tisch mit 0:40 gewann.
Der Abend in Geiselhöring begann mit vier Punkten für die Gastgeber, da der SCA die Klasse bis 57 kg griechisch-römisch nicht besetzte und der Georgier Ramaz Silagava kampfloser Sieger wurde. Für den direkten Ausgleich sorgte bis 130 kg Freistil Benedikt Argstatter, der sich mit Ulrich Blümel ein ausgeglichenes Gefecht mit Aktionen am Mattenrand lieferte, ehe der Geiselhöringer aufgrund einer Platzwunde am Kopf aufgeben musste. Ebenso endete auch das Duell zwischen Basir Ibrahimi und Nikolozi Santeladze bis 61 kg Freistil, in dem sich der Angerer mit Doppelbeinangriffen und Konteraktionen bis zur Pause bereits einen 0:10 Vorsprung erarbeitet hatte. Als der Georgier im Angerer Dress im zweiten Durchgang unmittelbar auf 0:12 erhöhte, gab der Geiselhöringer aufgrund einer Fußverletzung auf. Bis 98 kg griechisch-römisch traf Simon Öllinger auf den zweiten Georgier der Niederbayern, Otari Bagauri, der eigentlich im freien Stil beheimatet ist und dessen aktives Ringen über die gesamte Kampfzeit hinweg hauptsächlich auf Schieben mit dem Kopf beruhte. Trotz einer anfänglichen Ermahnung verpasste es der ansonsten souveräne Kampfrichter Holger Atzesberger aus Angerer Sicht hier, mit einer Verwarnung die negative Ringweise des Geiselhöringers zu unterbinden. Dadurch endete der Kampf am Ende mit 2:1 zu Gunsten des Gastgebers, der damit einen Mannschaftspunkt einfuhr.
Wie bereits mehrfach in der Vergangenheit stand Felix Baumgartner bis 66 kg griechisch-römisch dem Deutsch-Polen Arkadiusz Jan Gucik gegenüber und geriet vor allem aufgrund eines Schulterschwungs sowie eines Aushebers und zweier Durchdreher nach einer angeordneten Bodenlage bis zur Pause mit 14:0 in Rückstand. Der Gastgeber hatte mit dieser intensiven ersten Halbzeit seine Kräfte allerdings scheinbar überstrapaziert, sodass der Angerer zu Beginn des zweiten Durchgangs mit einer Viererwertung zurück in den Kampf kam und in der Folge mit mehreren Aktionen, darunter auch seine gefürchtete Kopfklammer, immer weiter aufholte. Bis zum Abpfiff verkürzte der Angerer gegen den konditionell vollständig ausgepumpten Gucik noch auf 14:13 und verpasste seinen ersten Sieg gegen diesen damit hauchdünn. Zu Beginn des zweiten Abschnitts des Abends stellte sich Michael Klouceck in den Dienst der Mannschaft und startete mit Gewichtsnachteil und stilartfremd bis 86 kg Freistil, wo er die Beinangriffe Simon Eisenhuts nicht verteidigen konnte und später eine Schulterniederlage hinnehmen musste, wodurch die Gastgeber zwischenzeitlich mit 10:8 führten. Bis 71 kg Freistil eröffnete Lorenz Hagelauer das Duell gegen Sebastian Orban nach einem verhaltenen Start mit einem Doppelbeinangriff, der ihm vier Punkte einbrachte. Auch in der Folge blieb der Angerer mit dieser Technik stets gefährlich und sicherte sich nach einer 0:7 Pausenführung im zweiten Durchgang die technische Überlegenheit.
Bis 80 kg griechisch-römisch startete wie schon in der Vorwoche Benedikt Resch, der anfangs mit Martin Wittmann gut mithielt und bis zur Pause seinen Rückstand auf 4:0 begrenzte. Im zweiten Durchgang gelang es dem Gastgeber dann allerdings, den Angerer in einer angeordneten Bodenlage mit Armeinschluss zu fassen und schließlich bis zur technischen Überlegenheit durchzudrehen. Anders als im Hinkampf, als er gegen Krzystof Tomasz Banczyk per Schulterniederlage unterlag, ging Franz Fröhlich dieses Mal besser eingestellt in das Duell bis 75 kg griechisch-römisch und dominierte dieses von Anfang an. Vor allem per Schlüpfer an die Hüfte sammelte der Angerer im Kampfverlauf Punkt um Punkt und ließ parallel keine Schwunggriffe des Deutsch-Polen zu, womit sich Fröhlich im Verlauf der zweiten Kampfhälfte als verdienter technisch überlegener Sieger durchsetzte und mit vier Mannschaftspunkten den SCA mit 14:16 in Führung brachte. Im abschließenden Duell bis 75 kg Freistil traf Philipp Bart wie schon vor sieben Wochen auf Faisal Haidari und ging durch Rausschieben mit 0:1 in Führung. In der Folge drehte der Geiselhöringer das Ergebnis mit einem Beinangriff allerdings auf 2:1 und warf den Angerer im Anschluss mit einem Hüftschwung auf den Rücken. Aus dieser Position ließ der Gastgeber Bart nicht mehr entkommen und sicherte seiner Mannschaft mit einem Schulter- auch den Gesamtsieg. Am kommenden Samstag empfängt der SC Anger zum Saisonfinale den bereits feststehenden Absteiger vom SV Wacker Burghausen II und hat mit einem Sieg womöglich noch die Chance, sich vom sechsten auf den fünften Tabellenplatz zu verbessern.
Ebenfalls zum letzten Mal diese Saison auf der Matte stehen wird im Vorkampf die zweite Mannschaft, die dann den TSV Aichach empfängt. Am vergangenen Samstag musste sich die Reserve des SCA mitunter krankheitsgeschwächt beim TSV St. Wolfgang deutlich mit 34:18 geschlagen geben und verpasste es somit, den aktuellen dritten Tabellenrang vorzeitig abzusichern. Bis 57 kg standen sich in beiden Stilarten Nelvin Omerbasic und Michael Enzinger gegenüber, wobei der Angerer in griechisch-römisch nach einem Hammerlock einen Schultersieg feierte und sich im Freistil vor allem mit Durchdrehern technisch überlegen durchsetzte. Im Schwergewicht wurde Roman Koch in beiden Stilarten von Andreas Drobny mit Würfen aus dem Standkampf heraus erwischt und unter den Augen des sicheren Kampfrichters Niko Straub geschultert. Ein spannendes Duell mit mehrfach wechselnder Führung lieferten sich bis 61 kg Freistil Lukas Rimpfl und Andreas Hocheder, in dem der Angerer einen 5:3 Pausenrückstand im zweiten Durchgang noch auf 5:9 zu seinen Gunsten drehte, was zwei Mannschaftspunkte für den SCA bedeutete. In griechisch-römisch erwischte der St. Wolfganger den Angerer im ersten Durchgang mit einem Kopfzug und gewann wenig später per Schultersieg.
Bis 98 kg bekam es Lukas Koch jeweils mit dem Punktegaranten der Gastgeber, Tauras Kuskys, zu tun, und unterlag im Freistil zur Mitte der zweiten Halbzeit bzw. in griechisch-römisch gegen Ende des ersten Durchgangs durch technische Überlegenheit. Bis 66 kg wurde Simon Peer in griechisch-römisch nach einem Kopfzug und im Freistil in der Bodenlage von Severin Attenberger geschultert. Da der Gastgeber aber mehrere Kilogramm zu schwer war, gingen die Mannschaftspunkte jeweils an den Angerer. Auf 86 kg rückte zweimal Stefan Nitzinger auf, der gegen den schwereren Ibraim Mandev in griechisch-römisch eine technisch überlegene und im Freistil eine Schulterniederlage nicht verhindern konnte. Ebenfalls gewichtstechnisch aufgerückt war Simon Resch, der Georg Scheffler bis 75 kg Freistil einen starken Kampf lieferte und im zweiten Durchgang einen 9:0 Rückstand immerhin noch auf 9:3 verkürzte, womit der Gastgeber nur noch mit zwei statt drei Mannschaftspunkten gewann. Den abschließenden Kampf bis 75 kg griechisch-römisch gewann der Gastgeber vor allem aufgrund einiger Durchdreher technisch überlegen und stellte damit auch den 34:18 Endstand ein. (Lukas Koch)